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The Everest Journal

von Nassiem Al-Sheikh Oktober 04, 2022 3 Minuten Lesezeit

Uhren zu bewerten ist oftmals eine äußerst subjektive und unübersichtliche Sache. Vor lauter Vielfalt in der Uhrenwelt ist es oftmals nicht leicht festzustellen, wodurch sich eine gute Uhr ausmacht. Dennoch gibt es konkrete Indizien und technische Merkmale, die man überprüfen, vergleichen und auswerten kann. In diesem Artikel werden die wichtigsten Anhaltspunkte genannt, anhand denen Uhren bewertet werden können. 

 

Subjektive Bedürfnisse

 

Zuerst ist wichtig, dass man sich fragt, ob man möglicherweise gegen bestimmte Materialien allergisch ist. Denn es gibt Uhren, die aus Bronze oder Silber gefertigt sind und eventuell Hautirritationen verursachen können.

 

Ein weiterer, extrem wichtiger Punkt ist es, dass die Uhr einem selbst gefällt. Die Uhr muss dem Träger Freude bereiten und seine Bedürfnisse erfüllen können. Beispielsweise kann dies eine ISO-6425 zertifizierte Tauchuhr für einen Hobby-Taucher sein, die ihm zuverlässig an der Seite steht, oder eine preisgünstige, dennoch preiswerte Seiko 5 für einen Schüler oder Studenten sein. 

 

Einen gewissen Kompromiss zwischen Anschaffungskosten und erwarteter Gegenleistung sollte jeder Mensch für sich selbst schließen. Dabei können die folgenden Punkte hilfreich sein. 

 

Allgemeines

 

Zunächst kann eine Uhr an ihrem allgemeinen Erscheinungsbild bewertet werden. Damit ist der erste Eindruck gemeint, den eine Uhr vermittelt. Welches Gefühl vermittelt die Uhr beim erstmaligen Tragen und in-die-Hand-nehmen? Fühlt sich die Uhr gut durchdacht und hochwertig verarbeitet an? Gibt es möglicherweise etwas, was sofort heraussticht oder einem nicht gefällt?

 

Man sollte dem ersten Eindruck jedoch nicht zu stark vertrauen, denn oftmals gibt es vermeidlich lästige Details in einer Uhr, deren Zweck erst im Nachhinein klar wird. 

 

Uhren sind oftmals ein faszinierendes und kunstsinniges Stück Kultur. Deswegen finden wir, dass die Geschichte der Uhrenmarke ebenfalls eine bedeutende Rolle spielt. Uhren, wie die Blancpain Fifty Fathoms, die fundamental zur Geschichte der Uhrmacherei beitrugen, verkörpern ein gewisses Etwas, das sie ausmacht. 

Das Uhrwerk

 

Das Uhrwerk gilt oftmals als Herz der Uhr. Dabei ist dessen Qualität ein wichtiger Anhaltspunkt. Man sollte hinterfragen, ob man mit den versprochenen Gangwerten zufrieden ist. Zudem ist es ebenfalls wichtig, dass eigene Bedürfnisse wie eine Datumsanzeige vorhanden sind. 

 

Handelt es sich um ein Manufakturkaliber? Damit ist ein Werk gemeint, welches vollkommen eigenständig vom Hersteller produziert wurde. Ist das Uhrwerk Chronometer-Zertifiziert? Welche Gangreserve bringt es mit sich? All diese Fragen sollte man sich beim Bewerten einer Uhr stellen. 

 

Technische Aspekte

 

Abgesehen vom Uhrwerk bieten Uhren verschiedenste technische Eigenschaften. Hiermit ist zum Beispiel die Wasserdichte eines Gehäuses, eine bestimmte Lynetten-Aufschrift oder eine verschraubte Krone gemeint. Diese Eigenschaften sind für das jeweilige Modell zu bewerten. Eine gewisse Einheitlichkeit im Overall-Design der Uhr sollte bei einer „guten Uhr“ vorhanden sein. Es wäre möglicherweise ziemlich unpassend, wenn eine Uhr im Diver-Design kommt, aber keine verschraubte Krone hat. 

Verwendete Materialien

 

Luxusuhren werden aus den verschiedensten Materialien hergestellt. Dabei sind einige Punkte beim Kauf einer Uhr zu beachten. 

 

Man sollte sich beispielsweise fragen, ob ein Hesalit-Glas mit vintage Look ausreichend Sicherheit bietet oder ob man mit einem kratzfesten Saphirglas besser bedient wäre. Aus welchem Material die Lynette besteht kann auch eine Rolle spielen. Während manche die Robustheit von Keramiklynetten feiern, erfreuen sich andere an der -sich mit der Zeit verblassenden/verändernden- Aluminiumlynette. 

Wie oben genannt, können die verwendeten Materialien beim Kauf einer Uhr ausschlaggebend sein. 

 

Bilder @rolexdiver

 

Preis/Leistungs-Verhältnis

 

Eine wichtige Frage, die man sich oft stellt ist, ob der Preis für die Uhr überhaupt gerechtfertigt ist. Man stellt alle untersuchten Punkte auf eine imaginäre Wage, vergleicht diese gegebenenfalls mit Uhren anderer Hersteller oder anderen Modellen und rechnet ab.

 

Aus dem Bauch heraus entscheiden

 

Letztendlich kann man auf sein Bauchgefühl vertrauen. Denn oftmals ist es so, dass der erste Eindruck und der eigene Spürsinn mehr Aufschluss als eine Analyse technischer Daten geben kann. 

 

Nassiem Al-Sheikh
Nassiem Al-Sheikh


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