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The Everest Journal

von Theresa DiMartini November 13, 2022 5 Minuten Lesezeit

Die Zeit ist unsere wertvollste Ressource. Ausgehend von diesem statement sollte unsere Zeit gut genutzt und wertgeschätzt werden. Dies dachten sich wohl auch die Schöpfer der in diesem Artikel vorgestellten Uhren. Wir reisen gemeinsam durch die Zeit und werfen einen kurzen Blick auf ein paar absolute Klassiker unter den Uhren.

Solltet ihr schon glückliche Eigentümer dieser Klassiker oder anderer schöner Uhren sein, sollten diese natürlich auch gebührend aufbewahrt und transportiert werden. Dafür empfehlen wir euch die (ebenfalls) absolut klassischen Everest Uhrenrollen und Uhrenetuis.

Wer den ersten Teil verpasst hat: „Ein Überblick über echte Uhrenklassiker – Teil 1“.

Lasst uns einen Blick auf die 4 Hauptdarsteller werfen.

Jaeger LeCoultre Reverso

Jaeger LeCoultre (oder auch „der Uhrmacher der Uhrmacher“) hatte den Dreh schon früh raus‘…und zwar im Jahre 1931 als das Modell Reverso das erste Mal vorgestellt wurde. Bei dieser Uhr handelt es sich um eine Uhr mit einem sogenannten Wendegehäuse. Damit ist es möglich, einen Teil des Gehäuses mittels Klappmechanismus um 180 Grad zu drehen und so beispielsweise das Ziffernblatt nach innen zu drehen. Dieses Merkmal machte die Reverso zu einem absoluten Designklassiker und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Die Uhr ist im Art-Déco-Stil gehalten und ist ein Symbol für Kreativität, Innovation und Handwerkskunst.

Doch wieso sollte jemand auf die Idee kommen seine Uhr umdrehen zu wollen? Die Antwort ist einfach. Es sollte die Uhr selbst und das empfindliche Glas schützen. Die Idee kam von dem tüchtigen Geschäftsmann César de Trey aus der Schweiz, der sich ein Polospiel ansah. Viele der Spieler trugen Armbanduhren, die zu dieser stark an Beliebtheit gewannen und die Taschenuhr ablösten. Das Spiel überlebten jedoch die wenigsten Uhren, denn die meisten Uhrgläser wurden beschädigt und zersplitterten. De Trey besprach dies mit seinem Freund Jacques-David LeCoultre, der bei gleichnamiger Manufaktur als Uhrmacher arbeitete. Diesem wiederum fehlte jedoch das know-how für die Gehäusebaukunst und er wendete sich weiter an den Franzosen Edmond Jaeger. Zusammen mit einem Team gelang es diesen Herren ein Gehäuse zu kreieren, bei dem der mittlere Teil des Gehäuses beweglich im oberen und unteren Gehäuserahmen gelagert war. 1933 war es dann soweit. Die erste Armbanduhr zum Wenden wurde als Reverso (lat. „sich umdrehen“) auf den Markt gebracht.

Heutzutage wird das Gehäuse wohl weniger zum Schutz bei Polospielen gedreht, sondern vielmehr um die beliebten Gravuren oder Edelsteine auf der Rückseite zu zeigen oder um zusätzliche Funktionen beziehungsweise zweite Ziffernblätter nutzen zu können.

Quelle: @the_watch_vault (Instagram)

Audemars Piguet Royal Oak

Der nächste Kandidat auf unserer Liste klassischer Uhren ist heutzutage wahrscheinlich nicht nur für die Uhrenfans dieser Welt ein bekannter Name. Die Audemars Piguet Royal Oak. Der Name Royal Oak stammt ursprünglich von der Eiche, auf welcher sich Karl II. nach der Schlacht von Worcester (es ging nicht um die Soße) verbarg. Um diese zu ehren, benannte auch die Royal Navy ihre Schlachtschiffe danach. Das nautische Thema sollte daraufhin Anfang der 70er Jahre den bekannten Uhrendesigner Gérald Genta inspirieren, mit dessen Hilfe Audemars Piguet 1972 die Royal Oak auf den Markt brachte.

Doch die Royal Oak hatte keinen leichten Start. Sie wurde in Mitten der Quarzkrise als Luxus-Sportuhr mit einem außergewöhnlichen Design lanciert. Eine achteckige Lünette, welche mit Schrauben verziert war und über ein integriertes Stahlarmband verfügte, war zu der Zeit alles andere als normal. Zudem betrug der Preis zu dieser Zeit übrigens mehr als das zehnfache einer Rolex Submariner. Angetrieben wurde sie zunächst vom Kaliber 920 von Jaeger LeCoultre.

Heute gehört die Royal Oak zu den begehrtesten Uhren der Welt und ist meistens nicht ohne Vorstellungsgespräch, Kaufhistorie und viel Wartezeit erhältlich. Das Unternehmen aus Le Brassus konnte auf dem Erfolg des Urmodells aufbauen und die Modellreihe weiter ausbauen. So sind heute Royal Oaks aus Stahl, Roségold, Gold oder Platin erhältlich, die mit ewigem Kalender, Tourbillon oder Chronographenfunktion bestückt sind. Weiterhin ergänzte AP die Reihe durch Modelle wie die Royal Oak Offshore als Taucheruhr. Erst vor kurzem feierte dieses besondere Modell seinen 50. Geburtstag. Mehr dazu könnt ihr im Artikel „Neue Modelle von Audemars Piguet“ nachlesen.

Quelle: @watches_ger (Instagram)

Patek Philippe Nautilus

Auch die Nautilus stammt aus der Feder von Gérald Genta und ist ein Kind der 70er Jahre. Inspiriert durch die Luke eines Schiffs, zeichnete Genta den Entwurf für die Nautilus für Philippe Stern, der begeisterter Segelsportler war und mit anderen Mitarbeitern von Patek Philippe am Nachbartisch eines Basler Hotels saß. 1976 wurde daraufhin die sportliche Nautilus mit der Referenz 3700 auf der Uhrenmesse präsentiert. Als traditionsreiches Unternehmen, welches bekannt für elegante Uhren und Komplikationen war, kam dieser Schritt einer Revolution gleich. Gut aufgenommen wurde dieser allerdings nicht. Durch das traditionsreiche Erbe vorbelastet, von der Quarzkrise gebremst und von dem Design und Sinn unverstanden, hatte sie die gleichen Startschwierigkeiten wie der oben genannte Klassiker aus Le Brassus. Zudem verfügte sie auch nicht über ein hauseigenes Kaliber, sondern es wurde sich ebenfalls am gleichen Jaeger LeCoultre Werk bedient. Dieses wurde dann in ein – für die damalige Zeit mit riesiges - 42mm Gehäuse gepresst. Der Preis? Mindestens der eines Kleinwagens zu der Zeit.

Doch interessanterweise konnte Patek Philippe in diesem Fall auf den Erfolg der Royal Oak bauen, der auch der Nautilus zum Durchbruch verhalf. Als Begründer einer neuen Art von Luxus (-uhren) ebneten diese Uhren den Weg für den Erfolg von sportlichen (Luxus-) Uhren bis heute. Die Nautilus ist ebenfalls eine der begehrtesten Uhren der Welt. Der hype um die Nautilus ging übrigens soweit, dass Patek Philippe sagte, das Unternehmen wolle sich nicht nur auf diesen Modell reduzieren lassen und kündigte entsprechende Maßnahmen an. Viele vermuteten damit das Ende des beliebten Modells. Stattdessen brachte PP im Oktober 2022 den Nachfolger als Referenz 5811 in Weißgold heraus.

Quelle: @sharingmywatches (Instagram)

Zenith El Primero

El Primero oder einfach „die Erste“. In diesem Fall ist dieser Name absolut berechtigt, denn die Zenith war die erste Uhr mit einem automatischem Chronographenkaliber. Das Rennen um das erste automatische Chronographenwerk war damals übrigens stark umkämpft. Sowohl die japanische Seiko als auch der Zusammenschluss zwischen Breitling und drei anderen Firmen entwickelten mit Hochdruck, kamen jedoch leider erst kurze Zeit später über die Ziellinie. Das Zenith Werk konnte nach sieben Jahren Entwicklung im Jahre 1969 endlich vorgestellt werden. Als wäre dies nicht genug, sind auch die technischen Daten des Werks bis heute ein absoluter Maßstab unter vergleichbaren Luxusuhren. Es handelt sich um einen Schaltradchronographen, der mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde (5 Hz) arbeitet, sodass auch Zehntelsekunden genauestens gemessen werden können. Obwohl sie damit ein Schnellschwinger ist, bietet sie trotzdem eine Gangreserve von ca. 50 Stunden an. Zudem gab es eine Schnellschaltung für das Datum und es konnten bis zu 12 Stunden Zeit gestoppt werden. Damals ein Durchbruch und auch heute gilt es noch nach über 50 Jahren als eins der besten Uhrwerke der Welt. Kein Wunder, dass sich auch Marken wie Rolex, Tag Heuer und Co. an den Werken von Zenith bedient haben. Mit der reichen Historie und dem Setzen historischer Meilensteine in der Welt der Uhren ist die Zenith El Primero ein absoluter Klassiker. Zu letzterem dürften auch die sympathischen „revival“ Modelle gehören, die Zenith in Anlehnung an ganz besondere Modelle herausbringt. Allgemein bietet Zenith die „Enkel“ des U(h)rwerks in verschiedenen Kollektionen an, wie zum Beispiel die Chronomaster Original, Sport oder Revival.

Doch Zenith forscht und entwickelt auch heute noch in seinem Fachgebiet. Erst 2017 wurde die Zenith Defy El Primero 21 vorgestellt, die sogar hundertstel Sekunden stoppen kann.

Quelle: @watch_that_wrist (Instagram)

Wir hoffen, dass euch dieser kurze Überblick über ein paar der absoluten Klassiker der Uhrenwelt gefallen hat. Bleibt dran, es gibt noch viele weitere Klassiker in der Welt der Uhren zu entdecken.

Theresa DiMartini
Theresa DiMartini


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