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The Everest Journal

von Theresa DiMartini Oktober 23, 2022 5 Minuten Lesezeit

Die Zeit ist unsere wertvollste Ressource. Ausgehend von diesem statement sollte unsere Zeit gut genutzt und wertgeschätzt werden. Dies dachten sich wohl auch die Schöpfer der in diesem Artikel vorgestellten Uhren. Wir reisen gemeinsam durch die Zeit und werfen einen kurzen Blick auf ein paar absolute Klassiker unter den Uhren.

Um eure Klassiker übrigens gebührend aufbewahren und transportieren zu können, empfehlen wir euch die (ebenfalls) absolut klassischen Everest Uhrenrollen und Uhrenetuis.

Lasst uns einen Blick auf unsere 5 Hauptdarsteller werfen.

Breitling Navitimer

Der Breitling Navitimer erblickte höchstwahrscheinlich 1952 das Licht der Welt. Ich sage „höchstwahrscheinlich“, weil das in Sammlerkreisen tatsächlich ein umstrittenes Thema ist. Willy Breitling wurde damals von der AOPA (Aircraft Owners and Pilots Association) angesprochen, um einen Chronographen für seine Mitglieder zu entwickeln.

Spätestens 1954 startete der Navitimer (eine Mischung aus „navigation“ und „timer“) als toolwatch,die neben der Geschwindigkeit unter anderem die Berechnung der zurückgelegten Strecke und die Umrechnung von Meilen in Kilometer oder nautische Meilen beherrschte. Das Recheninstrument wird hier insbesondere durch die Lünette vorbereitet, die Breitling bereits in den 1940er Jahren als logarithmischer Rechenschieber diente. Hilfreich ist hier auch die bidirektional drehbare Lünette, die zur besseren Handhabung von kleinen Kugeln umgeben ist. Heute stellt die Lünette natürlich eins der wichtigsten Designmerkmale dieses Modells dar, auch wenn sie sich über die Jahre verändert hat und in verschiedenen Arten erhältlich ist.

Vor allem Ende der 60er Jahren verhilft ein Update dem Navitimer zum großen Durchbruch. Mit einer von nun an gezackten Lünette, hellen Totalisatoren und dem bekannten „Twin-Jet“-Logo wird die Uhr nicht nur zum Favoriten der Piloten, sondern man findet sie ebenfalls an den Handgelenken der Stars der 60er Jahre. Gleichzeitig arbeitet Breitling an einem automatischen mechanischen Chronographenkaliber, welches schließlich 1969 zusätzlich auf den Markt kommt. Im Laufe der Jahre kommen zahlreiche neue Designs, größere Gehäuse, Ziffernblätter und Werke mit dazu. In ihrer Beliebtheit hat der Navitimer in dieser Zeit nicht eingebüßt.

Quelle: @mr.nice.watch (Instagram)

Cartier Santos

Die Cartier Santos oder Santos-Dumont gilt als erste Herrenarmbanduhr, die erste Fliegeruhr und (nach heutigem Standard) auch als die erste Sportuhr. Ihre Geschichte begann mit zwei Freunden. Dem Piloten Alberto Santos-Dumont und Louis Cartier. Ersterer beschwerte sich über die beschwerliche Handhabung der Taschenuhren während des Fliegens. Eine Alternative gab es für den Piloten auch nicht, da es zur damaligen Zeit aller höchstens die eine oder andere Damenarmbanduhr gab und Herren weiterhin auf Taschenuhren setzten. Cartier entwickelte daraufhin eine Armbanduhr auf Grundlage einer quadratischen Taschenuhr mit integrierten Bandanstößen, ebenfalls quadratischem Ziffernblatt und einer aufgeschraubten Lünette. Selbstverständlich verursachte Santos-Dumont einiges an Aufregung und Aufsehen als er mit dieser Uhr in seinem Flugzeug fotografiert wurde. Wenige Jahre später sieht man immer mehr Armbanduhren an den Handgelenken von Männern. Cartier eröffnete damit nicht nur Männern den Zugang zu Armbanduhren, sondern machte Armbanduhren allgemein salonfähig und trug zur Abkehr von Taschenuhren bei.

Durch geschicktes Marketing und die Kopplung an das Fliegen wurde dieses Modell schnell ein Erfolg. Um eine größere Masse ansprechen zu können, folgten bald Platin- und Goldvarianten der Santos. Angetrieben wurde die Uhr damals von einem zuverlässigen Uhrwerk von Jaeger. Cartier pflegte schon früh eine intensive Zusammenarbeit mit der Traditionsmarke. 

Im Laufe der Jahre wurde unser Protagonist immer mehr verfeinert und verändert. Große Veränderungen gab es insbesondere 1978 als Cartier die Santos de Cartier mit integriertem Armband und Edelstahlgehäuse auf den Markt brachte sowie 1987 als die Linie als Santos Galbée nach einer weiteren moderneren Überarbeitung eingeführt wurde. Bis heute folgten viele Modernisierungen und Updates, Veränderungen der Größe und der Werke. Heute gibt es das Santos line-up als Quarz-, Handaufzug- oder Automatikvariante.

Die Santos hat sich über ihre über 100 Jahre lang andauernde Geschichte stark verändert, blieb sich im Wesen jedoch immer treu. Sie ist ein aus der Historie der Uhren nicht wegzudenkender Klassiker.

Quelle: @cartierwatchnerd (Instagram)

Rolex Submariner

Die Rolex Submariner ist wahrscheinlich die bekannteste Luxusuhr der Welt. Sie war das Ergebnis langjähriger Forschung und Entwicklung und wurde 1954 durch Rolex Gründer Hans Wilsdorf vorgestellt. Bereits einige Jahre zuvor stelle Rolex die erste wasserdichte Armbanduhr vor. Durch den Ehrgeiz von Rolex und einem bei Rolex gut vernetztem Freund, dem bekannten Meeresforscher Jacques Cousteau, wurde auf der Rolex Oyster aufgebaut und durch die Bündelung von Expertenwissen und den Einsatz hochqualitativer Materialien die Submariner geschaffen. Ihre Merkmale sind insbesondere eine drehbare Taucherlünette, ein Edelstahlgehäuse und -armband, ein gut ablesbares Ziffernblatt und selbstverständlich auch das Manufaktur-Automatikkaliber. Die Submariner prägte als am häufigsten gefälschte Uhr der Welt nicht nur den Markt für Fälschungen. Mit ihrem Design war sie Vorbild für viele Hommagen, ähnliche Interpretationen und steht auch für das Sinnbild einer Taucheruhr.

Die Subbie war jedoch nicht nur eine der ersten Luxus-Taucheruhren, sondern auch eine Uhr für Menschen, die sich eine zuverlässige Uhr für (fast) jede Situation im Leben wünschten. Damit hat sie bis heute fast unvergleichlichen Erfolg.

Einen detaillierteren Überblick über die Entwicklung der Uhr könnt ihr euch in den Artikeln Geschichte der Rolex Submariner Teil 1 und Geschichte der Rolex Submariner Teil 2 verschaffen.

Quelle: @watch_out_germany (Instagram)

Omega Speedmaster

Bis heute befindet sich an den Handgelenken der Astronauten vor allem eine Uhr: Die Omega Speedmaster. Der Hintergrund ist einfach, denn die “speedy” war die erste Uhr auf dem Mond und wurde von Neil Armstrong und Buzz Aldrin am 20.07.1969 auf ihrem Flug zu Mond getragen. Tatsächlich hatte jedoch nur Buzz Aldrin seine speedy am Handgelenk als sie den Mond betraten. Das lag daran, dass Armstrong seine in der Raumfähre zurücklassen musste, da die dort eingebaute Uhr auf dem Flug kaputt gegangen ist.

Die Speedmaster wurde 1957 von Omega vorgestellt und war eigentlich nicht als Uhr der Astronauten konzipiert. Gedacht war sie als luxuriöser Chronograph für Rennfahrer, wobei sie diesen Zweck natürlich trotzdem erfüllte. Mit ihrem 39 mm großen Stahlgehäuse galt sie damals übrigens als vergleichsweise sehr große Uhr, denn die meisten klassischen Uhren hatten einen Durchmesser von 35mm. Im Vergleich zur ersten Speedy hat sich diese Uhr zu ihrer heutigen Variante wahrscheinlich mit am wenigsten verändert. Beispielsweise wird – ganz traditionsbewusst – immer noch die Plexiglasvariante für die moonwatch angeboten.

Die Verbindung zur Raumfahrt wurde in den 60ern durch eine Ausschreibung der NASA hergestellt. Gesucht wurde eine Armbanduhr, die den extremen Bedingungen des Weltalls und dem Flug standhalten sollte. Dies bedeutete insbesondere einen Widerstand gegenüber Magnetfeldern, Funktionsfähigkeit in der Schwerelosigkeit, allgemeine Zuverlässigkeit und Genauigkeit sowie Stoßsicherheit. Daraufhin testete die NASA verschiedene Modelle bekannter Uhrenhersteller. Die Speedmaster setzte sich jedoch gegenüber der Konkurrenz durch und Omega gewann den Auftrag aus der Ausschreibung.

Diese spannende Historie wird heutzutage von zahlreichen Modellen und Varianten der Ur-Speedmaster geehrt und ergänzt. Von der klassischen Moonwatch Professional gibt alleine 12 verschiedene Modelle, die sich durch Plexiglas und Saphirglas, Stahl oder Vollgold sowie verschiedenen Armbändern und Ziffernblätter unterscheiden. Ergänzt wird die klassische Linie durch sogenannte traditionelle Modelle, zu der die broad arrow in 38,6 mm oder der Chronograph mit dem Kaliber 321 zählen. Darüber hinaus gibt es anniversary Modelle (Snoopy!), die Speedmaster 57, die Mark II, die Dark Side of The Moon, eine kleinere Variante in 38 mm, die Speedmaster Chronoscope und einige mehr.

 

Quelle: @watch_out_germany (Instagram)

Wir hoffen, dass euch dieser kurze Überblick über ein paar der absoluten Klassiker der Uhrenwelt gefallen hat. Bleibt dran, es gibt noch viele weitere Klassiker in der Welt der Uhren zu entdecken.

Theresa DiMartini
Theresa DiMartini


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