Zeitlose Nachhaltigkeit: die Uhrenindustrie

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelt über viele Branchen hinweg stark gestiegen, darunter ebenfalls in der Uhrenindustrie. Dadurch, dass viele Menschen, darunter wir Uhrsammler, immer umweltbewusster werden, ändert sich das Kaufverhalten.

Umweltfreundliche Produkte mit nachhaltiger Produktion werden umso beliebter. In diesem Artikel erklären wir die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Uhrenindustrie, die mit den hohen Produktionszahlen nicht ganz uninteressant ist. 

Schauen wir uns zunächst den Einfluss der Uhrenindustrie auf die Umwelt an. Die Uhrenindustrie ist äußerst ressourcenaufwendig. Es erfordert viel Energie und Wasser, die präzisen Bestandteile einer Armbanduhr aus den Metallen zu fertigen.

Des Weiteren haben viele der verwendeten Materialien, wie Leder, Edelmetalle oder Diamanten einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Die Beschaffung und Produktion dieser Rohstoffe sind nicht nur aufwendig, sondern leider manchmal ebenfalls verantwortlich für unzureichende Arbeitsbedingungen, Wasserverschmutzung oder gar der Zerstörung von natürlichem Lebensraum. Auch werden bei der Produktion Chemikalien genutzt, die den Treibhauseffekt verstärken. 

Aufgrund der hohen Produktionszahlen ist es umso wichtiger, dass Armbanduhren unter möglichst umweltfreundlichen Umständen hergestellt werden. Eins der wichtigsten Aspekte von nachhaltiger Uhrmacherei ist die Benutzung von recyclten Materialien, wie Metalle, Kunststoffe oder Glas. So wird der Verbrauch von neuen Rohstoffen verringert. 

Eine weitere Möglichkeit, die Uhrmacherei nachhaltiger zu machen, ist es umweltfreundliche, biologisch abbaubare und erneuerbare Materialien zu nutzen. Beispielsweise werden bei manchen Patek Philippe Uhren, sowie bei Baltic Uhren und anderen Korken als Verpackungsmaterial genutzt. Dies ist nicht nur langlebig, sondern sieht zudem unserer Meinung nach erstaunlich gut aus. 

Bild: Teddy Baldassarre

Auch ist der Produktionsprozess im Allgemeinen ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit. So setzen beispielsweise manche Hersteller auf erneuerbare Energie, die aus nachhaltigen Quellen, wie Solar oder Windkraft stammt. Zudem wird das benutzte Wasser gefiltert und in einem Zyklus wiederverwertet.  

Die Umsetzung dieser und weiterer umweltschonende Maßnahmen ist bereits bei vielen Herstellern ein Standard, welcher vermutlich in den kommenden Jahren eine Norm für den Großteil der Uhrmacherei sein wird. Möglicherweise entwickelt sich Nachhaltigkeit zu einem Qualitätsmerkmal eines Herstellers, mit dem geworben werden kann. 

Jedoch gibt es eine weitere interessante Möglichkeit, mit der ein Uhrenhersteller etwas für die Umwelt tun kann. So existieren themenbezogene Uhren, dessen Erlös zum Teil an eine nachhaltige Organisation gespendet wird. 

Bild: seikowatches.com

Ein Beispiel hierfür ist die Seiko Save the Ocean Serie. Hierbei handelt es sich um spezial Editionen einiger der Prospex Modelle, dessen Erlös an eine Tauchergemeinschaft gespendet wird, die sich für die Beseitigung und Meldung von Meeresmüll in den Gewässern einsetzt. Es bietet dem Käufer nicht nur eine schöne Uhr, sondern ebenfalls die Möglichkeit, etwas Gutes zu bewirken.

Ähnliches erhält man bei Oris mit der Aquis Date Upcycle. Jede dieser Tauchuhren besitzt ein Zifferblatt, das zusätzlich dazu, dass es aus recycltem PET Kunststoff hergestellt ist, ein völliges Unikat ist. 

Bild: oris.ch

Wir als Sammler und Uhrenliebhaber können mit unserem Kaufverhalten bewusst in Richtung bessere Umwelt lenken, indem wir die Hersteller bzw. Marken unterstützen, die umweltbewusst und nachhaltig produzieren. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Uhrenindustrie einen Einfluss auf die Umwelt hat, welcher zweifelsfrei eine Verantwortung der einzelnen Hersteller ist. Umweltfreundliche und recyclte Materialien verringern die Umweltbelastung, während Produktionstechniken, die auf Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie basieren, den Ressourcenverbrauch verringern. Mit der Vermarktung von authentischer Nachhaltigkeit können sich Hersteller von anderen differenzieren und sowohl für Umwelt, als auch für unser Sammlerherz etwas Gutes tun. 

Titelbild: IG: watchfigures