“Eine Woche am Handgelenk” beschreibt das Tragen einer Uhr im täglichen Leben, wie sie sich trägt, wie sorglos man mit ihr umgehen kann, was sie kann oder wie man sie kombinieren könnte. Sprich alles, was dem Träger einer Uhr in den Kopf kommen könnte und die Kaufentscheidung für unentschiedene unterstützen könnte.
Der Star der Woche kommt aus einer der bekanntesten Deutschen Städte für Uhrmacherkunst. Wir reden natürlich von der sächsischen Stadt Glashütte und der Nomos Club Datum mit der Referenz 733. Nomos Uhren sind “echte Glashütter Uhren”. Um diesen Titel tragen zu dürfen, muss mindestens 50% der Wertschöpfung am Kaliber vor Ort erbracht werden. Bei Nomos sind es übrigens sogar bis zu 95%.
Nach der Unternehmensgründung 1990 wurden insbesondere Handaufzugswerke hergestellt und verwendet, erst seit 2005 auch eigene Automatikwerke. Ebenfalls seit 2005 verwendet Nomos nur noch eigene Manufakturkaliber und fast ausschließlich Bauteile aus eigener Herstellung.
Nomos Glashütte ist bekannt für Uhren im Bauhausstil. Das Design der Zeitmesser zeichnet sich insbesondere durch schlichte Eleganz, zurückhaltendes Design und klare Linien aus. Wie man an der sportlicheren Optik unserer Club Date erkennen kann, ist diese Uhr schon fast eine Ausnahme.
Wer sich noch für andere deutsche Uhrenmarken interessiert, sollte unbedingt unseren Artikel “Uhrenvielfalt aus Deutschland” lesen.
Kommen wir zunächst zu ein paar technischen Daten und Fakten. Die Nomos Club Datum 733 wird durch das hauseigene Kaliber DUW 4101 mit Handaufzug angetrieben. Es bietet ca. 42 Stunden Gangreserve und sitzt in einem 38,5 mm großen und nur 8,4 mm hohen Edelstahlgehäuse. Zu erwähnen ist hier jedoch, dass die Uhr sehr lange Anstöße hat, sodass sie wesentlich größer wirkt. Die Uhr ist bis zu 100 m wasserdicht, sodass sie sich zum Schwimmen eignet. Auf beiden Seiten findet sich kratzfestes Saphirglas, sodass das schöne Werk ebenfalls betrachtet werden kann. Das Zifferblatt ist galvanisiert und weiß versilbert, was besonders im Sonnenlicht hervorragend zur Geltung kommt.
Wie es sich für eine Glashütter Uhr gehört, besitzt die Uhr natürlich eineGlashütter Dreiviertelplatinesowie denGlashütter Streifenschliff.Ebenso verfügt sie über eine von Nomos patentierte Datumsanzeige mitSwing System,23 Rubine und einen Sekundenstopp.
Damit die Club Datum auch gut am Handgelenk sitzt, kommt ein sehr weiches Shell Cordovan Armband in braun (bzw. schwarz) an einem 20 mm Anstoß zum Einsatz.
Die Woche beginnt, und wir lassen sie mit der Nomos am Arm starten. Mit ihrer angenehmen Größe und dem niedrigen Gehäuse trägt sie sich natürlich perfekt unter der Manschette. Für das Büro bzw. das berufliche Umfeld ist sie wahrscheinlich eine der besten Möglichkeiten. Sie erregt nicht viel Aufsehen, fügt sich nahtlos in den business look ein und nur die Kenner sind in der Lage hier eine preisintensivere Uhr auszumachen. Besonders schön ist es hier eine Auswahl aus mehreren Armbändern zu haben. Werden Gürtel und die Schuhe in schwarz gewählt, so wird die Nomos mit schwarzem Lederarmband getragen. Wählt man eine braune Kombination, so fügt sich das braune Armband perfekt in das Gesamtbild. Durch das weiß-silbrige Zifferblatt und die roten Kontrastfarben auf der Uhr, die sich auch in den Nähten der Armbänder wiederfinden, ist das Bild der Uhr immer rund.
Bildquelle @watch_out_germany (Instagram)
Nach langen Arbeitstagen findet sich die Club Datum des nachts natürlich standesgemäß in der Everest Uhrenrolle wieder. Auf dem Nachttisch positioniert und mit dem cleveren Mechanismus der Rolle zur Präsentation ausgerichtet, kann sie durchgehend bestaunt werden.
Am nächsten Tag geht es auf Dienstreise. Da nur die Nomos mitgenommen wird, findet das schöne Everest Wildleder Uhrenetui Verwendung. Durch das weiße Blatt und dem Spiel mit dem braunen und schwarzen Armband wird die Uhr nicht langweilig und passt in der Woche auch zu jedem Hemd. Hier hat man mit dominanten Farben an Uhren eher Probleme.
Wer aber denkt, dass diese Uhr sich nur unter dem Hemdsärmel gut macht, der irrt gewaltig. Durch einen leichten Hauch an Sportlichkeit durch die zusätzlichen rot-orangen Kontraste auf den Zeigern und in derMinuteriesowie den abgerundeten Kanten passt sie aber genauso gut zum Freizeit-Outfit. Das Wochenende kann somit problemlos ohne Uhrenwechsel eingeläutet werden. Wer hier lieber Polo und Pullover trägt, der muss nicht gleich die Uhr wechseln. Sie ist definitiv keine reinedress watch, die nur unter der Manschette getragen werden kann.
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Für den täglichen Gebrauch ist die Nomos 733 in dieser Woche daher ein sehr guter Begleiter gewesen. Folgendes gilt es jedoch zu beachten. Im Sommer kann das Lederarmband an sehr heißen Tagen unangenehm werden. Durch das starke Schwitzen unter dem Band kann es einerseits unangenehm riechen und langfristig kann das Material auch angegriffen werden. Gleiches gilt, wenn man die Uhr zum Schwimmen nehmen möchte. Auch wenn es grundsätzlich laut Nomos möglich ist, sollte man doch lieber zwei Mal darüber nachdenken. Auch speziell bearbeitete Lederarmbänder werden im Wasser stärker beansprucht. Ich persönlich ziehe die Uhr an sehr heißen Tagen und bei Kontakt mit Wasser aus. Das ist freilich kein Manko an der Uhr selbst, sondern eine Eigenschaft des Leders.
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Die Nomos Club Datum ist eine simple aber wunderschöne Uhr mit interessanter Herkunft. Ihr sportlicher Touch sorgt dafür, dass sie beim Tragen nicht langweilig wird. Insbesondere hat man wohl bei keiner Marke ein so hohes Maß an Qualität, Handarbeit oder sogar Manufakturkaliber für einen Preis von weit unter 2.000€. Nomos muss nicht zwangsläufig nur der Einstieg in die Welt der Luxusuhren sein, denn die Modelle können in Sachen Qualität auch mit den großen (teuren) mithalten.
Von @watch_out_germany (Instagram)