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The Everest Journal

von Theresa DiMartini August 17, 2022 4 Minuten Lesezeit

“Eine Woche am Handgelenk” beschreibt das Tragen einer Uhr im täglichen Leben, wie sie sich trägt, wie sorglos man mit ihr umgehen kann, was sie kann oder wie man sie kombinieren könnte. Sprich alles, was dem Träger einer Uhr in den Kopf kommen könnte und die Kaufentscheidung für unentschiedene unterstützen könnte. 

Unser Hauptdarsteller ist die erste vintage Uhr in unserer Serie. Sie ist die am längsten in Produktion befindliche Modellreihe bei Omega und das meistverkaufte Modell. Unser Exemplar ist eins der wenigen roségoldenen Modelle und stammt aus dem Jahr 1964.  

Läuten wir die Woche ein: Wir starten mit dem klassischen Look. Die Seamaster hängt am schwarzen Alligatorlederarmband von Omega. Das Band gibt einen starken Kontrast zum hellen Ziffernblatt. Eine Kombination, die ausgezeichnet zum blauen Anzug und schwarzen Lederschuhen passt. Mit diesem Klassiker kann man weder privat noch im beruflichen Umfeld irgendetwas falsch machen. Eine kleine Eingewöhnung bedarf es jedoch wegen der Größe der Uhr. Hat man gerade eine Woche am Handgelenk mit der Rolex Datejust 41 oder der Panerai Luminor Marina Titanio hinter sich, so wirken die 35mm des Omegagehäuses neben den 40mm bzw. 44mm der anderen Uhren fast wie eine Damenuhr. Natürlich handelt es sich jedoch um eine ganz klassische Größe bei vintage Uhren für Männer und man gewöhnt sich schnell daran. 

Omega Seamaster

Bildquelle: @watch_out_germany (Instagram)

Bevor wir unsere Story der Woche weitererzählen, machen wir erst einmal einen Ausflug in die interessante Vergangenheit der Omega Seamaster. Wie gerade beschrieben, ist sie das am längsten produzierte Modell bei Omega. Sie wurde bereits im Jahre 1948 vorgestellt. Inspiration holte sich Omega dabei bei Designs, die für die britische Royal Navy während des zweiten Weltkriegs erstellt wurden. Die Seamaster sollte daher besonders robust, zuverlässig und natürlich wasserdicht sein. Eine moderne Interpretation dieses Modells gibt es übrigens heute zu kaufen: Die Seamaster 1948. Mit über 40.000 € muss man jedoch ein wenig tiefer in die Tasche greifen als für ein vintage Modell.

In den kommenden Jahren stellte Omega diverse Modelle vor, die auf der Ur-Seamaster aufbauen aber vom Design grundverschieden sind. Besondere Modelle waren hier die Seamaster 300 aus 1957, 1970 die Ploprof und 1993 wurde die beliebte Seamaster Professional 300m vorgestellt. Heute umfasst die Modellreihe über 9 unterschiedliche Modelle, die in verschiedensten Materialien, Kombinationen und Funktionen verfügbar sind. Ebenso wie Rolexarbeitete übrigens auch Omega mit Comex in einer Kooperation, um ihre Taucheruhren zu entwickeln und zu testen.

Unsere Woche mit der Seamaster am Handgelenk geht weiter. Das klassische schwarze Band wird gegen ein hellbraunes Lederarmband im vintage Stil getauscht. Das goldene Gehäuse harmoniert hervorragend mit braun und bildet so einen weniger starken und harten Kontrast. Das Band sorgt außerdem dafür, dass die Uhr nicht ganz so streng und elegant wirkt. Auch wenn es vielleicht grenzwertig für den Business look ist, hat dieser look absoluten vintage charme und darf zum Freizeithemd, Polo und Pulli getragen werden. 

Omega Seamaster
Bildquelle: @watch_out_germany (Instagram)

Da die Uhr sage und schreibe 57 Jahre alt ist, kann der Umgang mit ihr nicht ganz so sorglos erfolgen, wie mit einer modernen toolwatch, die (fast) alles aushält. Neben einem für Kratzer empfindlicheren Plexiglas sollte man auch beim Aufziehen des Werks, beim Kontakt mit Wasser oder dem Stellen der Uhrzeit Vorsicht walten lassen. Der Zahn der Zeit nagt auch an zuverlässigen und hoch qualitativen Materialien von Schweizer Uhrenmanufakturen. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Kontrolle bei einem Konzessionär oder bei eurem Uhrmacher des Vertrauens ratsam, wenn man noch lange etwas von diesem treuen Begleiter haben möchte. 

Man könnte meinen, dass die goldene Seamaster als dress watch nur in die business Umgebung gehört und mit Anzug und Hemd kombiniert werden sollte. Ihrem eigentlichen Sinn folgend, stellt sich dieser vintage dresser jedoch als überaus vielseitig heraus. Von elegant und zurückhaltend bis auffällig anders ist mit diesem Modell und verschiedenen Armbändern alles möglich. Kombiniert mit Polo und Chino kann der seriöse dresser auch einfach cool aussehen.

Das schlichte goldene Gehäuse und das helle Ziffernblatt sorgen außerdem dafür, dass man sich Farben trauen kann, die ansonsten etwas zu exotisch wirken. Ein lila Lederarmband? Kein Problem. Ein grünes Band? Wie man auf dem folgenden Bild sieht, ebenfalls kein Problem! 

Omega Seamaster
Bildquelle @watch_out_germany (Instagram)

Vintage Uhren sind mit Sicherheit nichts für Jedermann. Sie bedürfen meistens mehr Vorsicht und können weniger zuverlässig sein als die einschlägigen modernen Sportuhren. Das Besondere an einer vintage Uhr ist vielmehr die Verbindung, die der Träger oft zu seiner Uhr hat. Liebhaber haben nämlich zumeist eine eher romantische Beziehung zu diesen Uhren. Sie lassen sich von der Geschichte der Marke, des Modells oder der Uhr selbst hinreißen. Genauso erging es auch uns diese Woche. 

Für Menschen, die diese Emotion nicht nachempfinden können, gelten sie trotzdem leider eher als langweilig. Dass sie das schon gar nicht historisch sind und auch optisch nicht sein müssen, haben wir in diesem Artikel gezeigt. 

Doch wie steht es um euch? Tragt ihr gerne vintage Uhren? Verbindet ihr eine besondere Geschichte mit ihnen? Was macht sie für euch besonders? Erzählt es uns doch gerne in den Kommentaren. 

Von @watch_out_germany (Instagram)






Theresa DiMartini
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