Quelle @watch_out_germany (Instagram)
Wir schreiben das Jahr 1945 und den 40. Geburtstag von Rolex. Präsentiert wird eine wasserdichte Uhr mit dem Namen “Oyster Perpetual Datejust”, die eine neue praktische Funktion mit sich bringt: Das Datumsfenster auf der 3-Uhr-Position. Anlässlich des Geburtstags von Rolex und dem Sieg über die Achsenmächte im zweiten Weltkrieg waren diversen Quellen zufolge übrigens auch die NamenJubilee bzw.Victory im Ideenfundus von Rolex. Man entschied sich jedoch für einen neutralen Namen, welcher auf die neue Datumsfunktion bezug nimmt. Das Datum der Datejust sollte dabeijust in time umspringen, also pünktlich um Mitternacht.
Die Datejust musste zum Jubiläum vor allem die wichtigen Meilensteine aus der Historie von Rolex aufgreifen. Dazu gehörte natürlich das wasserdichte Gehäuse (Oyster)und zum anderen ein automatisches Uhrwerk, welches zudem chronometer zertifiziert ist. Mit diesen Eckdaten wurde die erste Datejust als Referenz 4467 geboren, welche durch das Kaliber 730 angetrieben wurde und nur im edlen Vollgoldgehäuse erhältlich war.
1949 erscheint daraufhin die Referenz 5031, welche die erste two tone Variante der Modellreihe wurde. Zeitgleich wurde auch die Referenz 5030 in Vollgold vorgestellt. Kurz danach werden die Referenzen 6075 und 6074 in Vollgold als Nachfolger präsentiert, die sich von nun an durch eine geriffelte und eine glatte Lünette auszeichnen. Bekanntermaßen finden sich diese Varianten auch heute noch im aktuellen Line Up. Außerdem findet sich hier das erste Mal der Schriftzug Datejust direkt auf dem Zifferblatt. Bei vielen frühen Varianten ist der Schriftzug durch nachträglich eingesetzte Serviceblätter jedoch ebenfalls vorhanden.
1951 werden zwei weitere Referenzen vorgestellt, welche vom A296 Kaliber angetrieben werden. Es handelte sich dabei um die 6105 und 6104. Die 6105 war dabei in Vollgold, two tone und stahl verfügbar, die 6104 in Vollgold und als two tone Variante. 1953 geht es mit zwei weiteren Modellen weiter, der 6304 und der 6305, wobei die Referenz mit der Endung 5 wie gewohnt die geriffelte Lünette bietet.
Quelle Rolex Datejust @maxbliss888_francis_p (Instagram)
Mitte der 1950er wird ein besonderes Merkmal der heutigen Datejust eingeführt: Die beliebte Zyklopenlupe, die eine bessere Ablesbarkeit des Datums gewährleisten soll und ein wichtiges charakteristisches Merkmal von sehr vielen Rolex Modellen ist. Kurz danach erscheinen die Referenzen 6605 und 6604, welche wieder in allen drei Materialien zur Verfügung standen. In ihnen schlug das damals neue und wesentlich flachere Kaliber 1065, wodurch die Datejust den Bubble Back verlor und ein schlankeres Gehäuse zur Folge hatte.
Ende der 50er Jahre wird ein weiterer prägender Schritt vorgenommen. Mit Einführung des neuen Kalibers 1565 wird die Nomenklatur bei den Referenznummern geändert. Die Referenzen beginnen mit 16xx und die jeweilige Endung verrät die Variante der Lünette. Wie die Kenner wissen, folgt Rolex bei seinen Referenzen auch heute noch diesem Schema - auch wenn es natürlich deutlich komplexer geworden ist.
Ganze 18 Jahre lang wurde die Serie produziert, bis sie 1975 durch die 1630er Serie abgelöst wurde. Angetrieben wurde sie vom Kaliber 1575. Dieses Modell zeichnete sich, dem Stil der Zeit entsprechend, durch ein äußerst kantiges Gehäuse und integriertes Armband aus. Das Design ist vor allem bei den Oysterquartz Modellen bekannt, die das Gehäuse kurze Zeit später für sich beanspruchten.
Rolex 1630 Quelle @guardedcrown (Instagram)
Mit dem neuen Kaliber 3035 wird Ende der 70er Jahre die Schnellschaltung des Datums eingeführt und die Referenznummern wurden fünfstellig. Außerdem wiesen sie zu dem Zeitpunkt nicht nur die bloße Information über die Lünette auf, sondern auch über das Gehäusematerial bzw. Finishing. Die wichtigsten waren dabei die 16000 aus Stahl, die 16003 aus Stahl und Gold sowie die 16008 bzw. 16009 aus Gelb- und Weißgold . Alle hatten eine glatte Lünette. Die Referenzen mit einer 1 vor der Endziffer, also zum Beispiel die 16013, 16014 oder 16018 hatten geriffelte Lünetten und waren natürlich auch in den anderen Varianten erhältlich. Unten abgebildet seht ihr eine Datejust 16014 mit einem sehr schönentapestry dialam Everest Lederband. Das Band zeichnet sich neben seiner hohen Qualität vor allem durch die Abrundung der Endungen ab, damit das Band perfekt und bündig am Gehäuse sitzt.
Rolex Datejust 16014
Erst 1988 mit Einführung des Saphirglases erfuhr die Datejust eine weitere Überarbeitung. Neben dem neuen kratzfesten Glas erhielt sie auch ein neues Kaliber. Das 3135 sollte fortan den beliebten Klassiker antreiben. Die angepasste Referenznummer lautete diesmal auf 162XX und sollte ganze 17 Jahre produziert werden. Erst 2005 wurde die 162xx durch die erste sechs-stellige Referenz bei der Datejust abgelöst. Sie erhielt die Folge 1162xx. Außerdem war die Uhr das erste Mal auch in Roségold zu kaufen. Das Gehäuse wurde ebenfalls leicht angepasst und wies leicht vergrößerte Proportionen auf. Insgesamt wirkte die Uhr wesentlich massiver als ihre Vorgänger.
2009 fand eine weitreichende Veränderung statt, indem mit Einführung des Kalibers 3136 die Datejust auf 41 mm vergrößert wurde und in dieser größeren VarianteDatejust IIhieß. Diese Entscheidung orientierte sich an dem Trend der Uhrenindustrie, immer größere Uhren bzw. eine größere Vielfalt im Portfolio anzubieten. Die Referenznummern 1163xx orientierten sich an dem Zähler “3”, der das größere Gehäuse aufweist.
Die zum heutigen Zeitpunkt aktuellsten Referenzen sind die 41 mm große 1263xx, die 36mm Variante 1262xx sowie die 2782xx im schlanken 31 mm Gehäuse. Letztere kleine Variante ist übrigens als einzige der Modelle im Vollgold-Gehäuse und mitPresident-Band erhältlich. Die beiden größeren gibt es nur in Stahl bzw. mit Goldlünette. Beim 41 mm Modell ist außerdem zu erwähnen, dass die Proportionen der Datejust II, also des direkten Vorgängers in gleicher Größe, grundlegend geändert wurden.
Bildquelle Rolex Datejust 126334 @watch_out_germany (Instagram)
Die Datejust ist eine der traditionellsten Serien von Rolex und wurde in den 70 Jahren, in denen das Modell bereits produziert wurde, nur vorsichtig verändert. Als traditionsbewusstes Unternehmen sollte das unverwechselbare Design und der Charakter der Uhr nicht grundlegend verändert werden. Diesem Ideal ist Rolex demnach treu geblieben und es ist klar, dass dies aller Wahrscheinlichkeit auch in den kommenden Jahrzehnten, die die Datejust sicherlich überdauern wird, so bleiben wird. Wir freuen uns darauf!
Von @watch_out_germany (Instagram)